
Mühsam muß ich mir mein Leben erklären, muß Antworten finden und die Sünden entwerten; da ist die Pflicht – und da ist wieder der Ruf:
„Du sollst das werden
was du wirklich bist
und nicht das
was du sein sollst“
Ja, die Stimme der frühen Tage, und sie denkt immer noch an mich. Ja, finden in dem Ganzen den Anstoß zum Ich, und plötzlich erfahre ich: „Wenn all die schönen Bilder im Herzen das Reich der Liebe sind, dann suche den Himmel darin zu finden – und auch den Pfad zu jener Tür, hinter der das Licht auf dich wartet. An dieser Tür wird alles anders sein. So weit kommt dir die Liebe entgegen, so weit, um mit dir zu sein…“
Phoenix, die alte Asche ist verweht. Und so oft hast du schon gesiegt. Fern der Zeit, weit hinter der letzten Glut lebst du im großen weiten Strom, der Menschen trägt. Du kennst das Verlieren, und du kennst die Verlorenen. Deren alter Aufschrei des Entsetzens verhallt irgendwo in einer fernen Nacht unter längst verlassener Kraft. Und nun hast du mich erinnert, erinnert an das Echo, das geballt unter heftiger Freude des Lichts eine Tür aufbricht – hinter der dann endlich, endlich das Sein erwacht!
„Und der leuchtend weite Bogen zwischen Himmel und Erde soll der Weg sein, den die Menschheit geht. Die Wahrheit zeigt das eigene Ich im Spiegelbild der Leben. Die ungeheure Weisheit, das Leben zu verstehen, muß erst wachsen mit dem Licht, das sich in dir Bahn bricht – und sich dann ganz leicht mit allem in dir vereint.“
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