Behütetes Reich

Behütetes Reich

Ein wogendes Herz kann noch Licht inhalieren, und ein noch junger Geist sucht klein sich zu finden, ahnt er doch, er wird es führen und daß später die Wunden sie beide verbinden. So verlebt sich kurz die Zeit einer innigreichen Unbeschwertheit – einer nun stetig schwerer werdenden Kindheit.

Und hier spürt er im Herzen den ersten Stich, denn vergeblich greift er nach einer Hand; Herr meiner Welt, verlaß mich nicht; blanke Angst vor dem Leben ohne dieses Band. Ein kleines Sein in großer Not, die Pflicht zieht ihn in einen Tod.

Ein hoffender Glaube, der nicht viel weiß und der doch fühlt, schenkt ihm noch Vertrauen – und Halt – auf der Suche nach den Zielen; er soll helfen, durch das Leben zu finden, und die große Liebe darf nicht enden, die er sucht und sucht im Verspielen. Weiter nun treibt er in eine Zukunft hinein und läßt hinter sich einen verlorenen Traum, der sich weiter entfernt von allem blühenden Hoffen. Schon tauscht ihm die Gegenwart das Leben aus, und betroffen und wehmütig schließt sich das Herz, und schwerer wird seine Welt und der Schmerz, und allmählich ist die Liebe allein – und verschlossen. So tritt er heraus aus seinem Kreis, aus dem kleinen behüteten Paradies.

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