
Habe ich nicht zu oft schon versucht, mich dem Fühlen und seiner Aussicht zu verschließen? Dabei habe ich viel, viel Leben verbraucht, Kräfte die mich mehr und mehr verließen? Da erhebt sich der Wille und kommt zurück, will Kraft mir geben für ein neues Wirken, will mich aus der Freiheit der Grenzen führen, und erinnert mich an mein kindliches Glück. Stets hast du dir ein Ziel erwählt, hast stets ein neues dir gesucht; oft hast du dann dieses Ziel verspielt und hast im Zorne es verflucht. Mehr Hoffnung war dann noch versiegt, jene Hoffnung, die das Leben liebt.
Das alte Schlachtfeld erlebt den letzten Tod. Zu Ende ist der Krieg mit all seinem Toben. Verirrte noch ringen in verlorenen Reihen, dann endlich erfahren auch sie die Not, und über Grenzen hinweg geht das Heilen. Überall verstreut der dampfende Atem, und völlig erschöpft zieht er hinweg. Und so, wie das Geschrei allmählich verhallt, kommt die totgefühlte Liebe wieder – und erstrahlt. Und seither schwemmt pochend heißes Blut sie nach oben, Sehnen und Hoffen im fließenden Strome. Und während ich das annehme und vereine, erkenne ich dich – und weine.
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